Der eine oder andere mit zu viel Zeit wird es mitbekommen haben. Nordkorea hat vor etwa einer Woche eine Korvette des südlichen "Bruderstaates" versenkt. Vermutlich war es ein U-Boot. Ein wenig amüsant, wie die taz da von "Spannungen" spricht. War der Autor wohl grad beim Euphemismus-Seminar.
Jedenfalls hat meines Wissens noch keiner das Motiv diskutiert. Die FAZ meinte nur, Nordkorea habe so demonstriert, dass es unverwundbar sei, und könne so neue Verhandlungen erzwingen. Naja, das finde ich ein bisschen dünn. Mother Jones macht sich da schon mehr Gedanken: "Even by North Korean standards, torpedoing a South Korean ship is nuts." Eben. Die militärische Unverwundbarkeit hätte man auch einfacher demonstrieren können. Das ist doch wirklich irre, gleich mal ein Boot abzuschießen.
Insofern halte ich es für sinnvoll, das ganze eher als Unfall zu sehen, vielleicht auch als Dr.-Seltsam-Aktion eines wirren Kommandeurs. Natürlich haben alle Schreiberlinge recht, wenn sie sagen, dass es am Ende nur auf China ankommt. Scheint mir plausibel, dass die nicht mehr lange den Affentanz mitmachen. Es lohnt einfach nicht.