An der Mauer zwischen den Deutschlands sind mindestens 136 Menschen gestorben, je nach Zählweise können es auch 245 sein. Sagen wir also: 245 Menschen sind mit voller Absicht umgebracht worden, weil sie über eine Grenze wollten. Sagen wir, sie sind ermordet worden.
Wie ist das eigentlich, wenn man jemanden nur fahrlässig tötet, weil er über eine Grenze will? In der Wüste zwischen den USA und Mexiko sterben jährlich (!!!) etwa 450 Menschen. Dieses Jahr werden es wohl besonders viele.
Natürlich versuchen die Grenzpolizei und private Organisationen, so viele Menschen zu retten wie möglich. Im letzten Jahr sollen das über 1300 gewesen sein. In Mexiko werden Warnschilder aufgestellt, in der Wüste gibt es Rettungssender, die die Illegalen aktivieren können, damit die Grenzpolizei sie abholt. Hilfsorganisationen legen Wasserdepots an.
Trotzdem fühlen die Illegalen sich gezwungen zu kommen, und müssen das auf dem denkbar gefährlichsten Weg tun. Je dichter die Grenze gemacht wird, desto mehr weicht man in abgelegene Gegenden aus, desto größer wird die Gefahr. Achso - wenn sie legal kommen dürften, müssten sie überhaupt nicht durch die Wüste und könnten völlig risikolos einreisen.
Also: Wie viele fahrlässig getötete lateinamerikanische Illegale sind so viel wert wie ein ermordeter deutscher Republikflüchtling?