Lesenswertes

Einblicke in die Kinderpornoszene
Ist ganz interessant das ganze mal aus einem etwas anderem Blickwinkel zu betrachten.
Der Text klingt ganz glaubwürdig, man muss sich natürlich seine eigene Meinung dazu bilden. Ich wüsste auch nicht, warum sich jemand nur zum Spass so eine ausführliche und recht detaillierte Geschichte mal kurz ausdenken sollte. Also dann viel 'Spaß' beim Lesen.

Your mom, her computer and you

Explaining the Internet to My Mom Over the Phone

Ist mir auch schon passiert. Das war aber nicht mit meiner Mutter.
Seitdem verlang ich immer Geld, wenn jemand von mir Computerhilfe will und nicht zu meiner Familie gehört.

Kurzmitteilungen V

Verzweiflung: Berliner Morgenpost weiß auch nicht mehr so richtig, was die Leser lesen wollen.

Geht doch: Man kann sich immer schlecht vorstellen, dass Geständnisse tatsächlich völlig frei erfunden sind. Kommt aber vor. Bei solchen Beweisen bleibt kein Spielraum für Interpretation mehr.

Auweia: Größenwahnsinn live.

Darum: Kein Lehrer werden.

Mackie Messer aus Bengalen: Wie das Treffen zwischen Mad Naz und dem Designstudenten ausging.

Der Iran macht es dem Beobachter nicht leicht: Zwischen Steinzeit und Aufbruch. Können die sich nicht mal entscheiden?

Mitten in Europa: Wie wir Flüchtlinge leben lassen.

Und nochmal Iran: Hier gibt's die wirklich großen Bilder. (Trügt der Eindruck, dass wir in einer besseren Welt diese Bilder im Stern hätten sehen können?)

Zu guter Letzt: Lukas hat ein äußerst verständliches Protest-Problem.

Schönheit der Woche (1)

Die Welt ist schlecht und schlimm, und hier zu leben macht keinen Spaß. Ach, wussten Sie schon? Gut. Dennoch sollten Sie sich ab und zu eine kleine Auszeit von der Mühsal des Alltags verschaffen. Und mit dem folgenden Clip können Sie gleich mal anfangen.

Eole from Eole on Vimeo.

Unterdrückte Nachrichten

Keine Beachtung in deutschen Medien hat ein fundamentaler Kurswechsel des amerikanischen Präsidenten gefunden. Nach dem Besuch eines Fastfood-Restaurants kündigte er an, die Prioritäten völlig neu zu setzen.

Yeahyeahyeah

SO müssen Geschichten geschrieben werden. Wir sind hin und weg. Jetzt aber leider wieder da, weil der Artikel ja zu Ende ist. Und um dieses Stück ausreichend würdigen zu können, lese man kurz hier hinein.

Wuärks


Während des Frühmittelalters vermitteln barbarische Gesetze und Konzilstatuten, Heiligengeschichten und Beschreibungen der großen Literatur den Eindruck einer recht großen Altersübereinsctimmung und Reife junger Leute bei ihrer ersten Hochzeit, mit Ausnahme allerdings des Adels, wo die Töchter bereits im zarten Alter verheiratet wurden. Um die Mitte des Mittelalters erfolgt hier allerdings eine Rückwende in ganz Europa: Töchter werden kaum der Kindheit entwachsen einem sehr viel älteren Mann gegeben. Um 1200 verheirateten Adel und städtisches Patriziat in Flandern oder England, in Italien und in Frankreich ihre kaum erwachsenen Töchter. Verfasser von Heiligengeschichten erwähnen gewöhnlich ein Alter um 12 oder 13 Jahren - das Alter, in demman nach kanonischem Recht die Ehe eingehen oder ein religiöses Gelübde ablegen kann -, wobei diese Autoren jedoch in der Mehrzahl aus betuchten Familien stammten. Seltener sind vor dem 14. Jahrhunder Angaben über die Heirat in ländlichen und niederen Volksschichten. Doch liegt das Durchschnittsalter der Mädchen bei der ersten Heirat auch dort trotz der Überbevölkerung, die zum Hinausschieben der Heirat drängt, selten höher als 17 oder 18 Jahre.


Klapisch-Zuber, Christiane: Die Frau und die Familie. In: Der Mensch des Mittelalters, hrsg. von Jacques Le Goff, Frankfurt a.M. 1996, S. 325.

That'll teach them

Unsere Spitzenpolitiker haben beschlossen, sich gemeinschaftlich in den Wahnsinn zu flüchten. Das ist verständlich, die Realität ist nicht immer leicht zu ertragen. Daher entschloss man sich auf höchster Ebene, Hausaufgaben Killerspielen den Kampf anzusagen.

Was tun als engagierter Bürger? Wählen gehen wäre vielleicht keine schlechte Idee. Wen wählen? Ganz klar: Eine Partei, die vermutlich nicht mal die 5-Prozent-Hürde knacken wird, die gilt auch für die Europawahl. Macht aber nichts: Der gute Wille zählt.

Keine der etablierten Parteien hat das Thema Netzpolitik glaubhaft besetzen können, auch wenn sich die Schmierlappen von der FDP gern so sehen wollen. Da trügt der Schein mächtig. Was für ein Armutszeugnis.

Und deswegen: Bescheid sagen, dass wir eine andere Politik wollen.

Kleiner Nachtrag: Wer das ganze mit dem Europa-Dinges noch nicht so verstanden hat, lässt sich mal vom Klaus bilden.


Und warum das alles nicht mal so witzig ist, erfährt der interessierte Leser in der FAZ.

Who murdered Robert Wone?

Wer eine Stunde Zeit und nichts besseres zu tun hat als Youtube-Videos zu schauen, sollte sich auf die Seite der Washington Post verirren und diese Geschichte [1] [2] lesen. Wie Herr Niggemeier treffsicher bemerkt: Sie wird mit Sicherheit verfilmt werden, vermutlich mit Phil Spector und O.J. Simpson in den Hauptrollen, denen ist die Materie vertraut. Dieses Stück nur faszinierend zu nennen wäre eine starke Untertreibung.

Ein klassischer Klassiker

Pedo vor der Kamera

Endlich. Millionen gegenwärtige und ehemalige verpickelte 16jährige können es nicht erwarten: Unser Held kommt ins Kino.

Ohne Titanic wäre der Untergang gar nicht mehr aufzuhalten

Die Blödeltruppe aus Frankfurt hat mal wieder als einziges Publikationsorgan von nationaler Bedeutung die richtigen Worte für einen gewissen Flugzeugabsturz gefunden. Wobei wir unterstellen müssen, dass alle anderen erst gar nicht gesucht haben, weil sie zu sehr mit Agenturmeldungsabschreiben beschäftig waren.

Wo wir schon bei der Titanic sind:



(Was sich hinter 2 Girls 1 Cup spannendes verbirgt möge der geneigte Leser selbst ersuchmaschinen. Nur so viel: Es geht um 2 Mädchen und einen Plastikbecher. Von den Protagonistinnen Stunden zuvor aufgenommene Nahrung spielt auch eine Rolle.)

Huch

Eh man sich's versieht sind schon 50 Einträge beisammen. Gratulation an uns selbst! Gleich mal ein hässliches gif einbinden.


An der soeben stattfindenden Party nehmen Teil: David Carradine (der ist gar nicht tot, war ihm bloß zu peinlich, in Wolfsburg gesehen zu werden), eine mit 1440x990-Pixeln aufgelöste Stripperin sowie zehn neugeborene Karnickel. Oh, es klingelt, das wird wohl Barbara Salesch sein. Die wollte noch nen Kuchen und eine Flasche Schnaps vorbeibringen.

Netzklassiker V

Die Kategorie hätte eigentlich Internet-Mem heißen müssen. Aber sei's drum.


Die Internetausdrucker

Artikel können bescheuerte Überschriften haben, aber dennoch ganz brauchbar sein. Nehmen wird den hier:

Die Debatte um Ursula von der Leyens Gesetzentwurf gegen Kinderpornografie im Netz macht eine gesellschaftliche Kluft sichtbar: Die Generation Online will nicht länger akzeptieren, dass über sie hinwegregiert wird. Ein Generationenkonflikt wird sichtbar, der das Land noch Jahre lang spalten könnte.


Eine Gruppe verschafft sich zunehmend Gehör, die bisher niemand an der politischen Spitze auf dem Radar hatte. Es ist immer schwer bis unmöglich, gesellschaftliche Entwicklungen längerfristig vorherzusagen, das ist nicht neu. Soziale Gebilde sind ungeheuer Komplex, der Trend von heute schnell der Irrtum von morgen (was macht Second Life eigentlich?), und die wirklich starken Triebkräfte für eine Änderung sind häufig erst im Nachhinein erkennbar. In Meyers Großem Taschenlexikon von 1995 ist das Internet nicht einmal als Eintrag erwähnt, in der Weite des Netzes scheint sich der Verlag folgerichtig etwas verlaufen zu haben.

Das Establishment in Berlin hätte dennoch genug Zeit gehabt, die Hausaufgaben zu machen. Wir sprechen hier schließlich nicht von Entwicklungen der letzten zehn Wochen, sondern der letzten zehn Jahre. Ein Treppenwitz der Netzgemeinde geht so: Eines schönen Tages schreibt ein Netzaktivist einen offenen Brief an Zensursula. Die per elektronischer Post übermittelte Textbaustein-Antwort überrascht nicht so sehr wie das angehängte Belegmaterial:

Die Antwort enthält eine Anlage: Das Interview mit Ursula von der Leyen im Hamburger Abendblatt. Als PDF. Aber nicht die Seite aus der Zeitung, nein: der leicht schräg eingescannte Ausdruck des Interviews von der Webseite des Bundesfamilienministeriums.


Und wem das nicht reicht, der kann die in Ton und Bild festgehaltene technische Inkompetenz der Entscheidungsträger hier bewundern:



"Die da draußen" und "wir hier drinnen" haben sich entzweit. Wirklich? Irritierend an dieser Wahrnehmung ist die Unterteilung, die hier getroffen wird. Mitnichten wollen sich die Netzbürger als abgeschottete Gruppe verstanden wissen. Solche Stimmen mag es durchaus geben, Trend scheinen sie nicht zu sein. Die Angebote, die WWW, Usenet und dergleichen mehr bieten, sind nicht loszulösen vom "normalen" Leben. Hier hat sich keine Gruppe aufgemacht, dem Rest Lebewohl sagend, um sich in eine geographisch entfernte Region zurückzuziehen. Das Leben mit und im Internet ist selbstverständlicher Teil des Alltags. Allerdings - und das ist entscheidend - für manche mehr, für andere weniger.

Zu wenig, wie sich nun zeigt. Von der digitalen Spaltung scheinen nur die zu sprechen, die nicht verstanden haben, dass sich niemand der Netzaktiven eine solche Spaltung wünscht. Wie eine solche Unterteilung in "die" und "wir " herbeigeredet wird, hat die Zeit exemplarisch vorgemacht: Man schwadroniert vom Internet als rechtsfreier Zone und tut so, als sei es Konsens in Foren, Blogs und Kommentarspalten, man wolle einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Wieso hat es fast zwanzig Jahre gedauert, bis öffentlich formuliert wird, was doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist: dass das Netz kein rechtsfreier Raum ist. Dass im Cyberspace dieselben Gesetze gelten wie in der realen Welt.


Ja, das ist tatsächlich eine Selbstverständlichkeit. Die niemand in Frage gestellt hat. Was jedoch angezweifelt wird, ist die Kompetenz bestimmter Politiker und Edelfedern, das Leben im Jahr 2009 noch in all seiner Komplexität einordnen zu können. Die Möglichkeit, das Internet bestehe aus mehr als Kinderpornographie (definitiv Kandidat für das Unwort des Jahres), Bombenbauanleitungen und Partyvideos, scheint im politisch-medialen Establishment nicht vollumfänglich angekommen zu sein.

Bestes Beispiel ist die bluttriefende Nase, die sich Zensursula hat holen müssen. Gründe dafür sind vielfältig. Die zwei wichtigsten scheinen zu sein, dass sich hier zum einen eine große Zahl von Menschen bedroht fühlt von staatlichen Allmachtsphantasien, die offline auch früher niemand akzeptiert hätte. Stichwort: Meine Daten könnt ihr raten. Zum anderen erleichter das Netz Informationsbeschaffung und Austausch ungemein. Vorgebrachte Argumente können ohne Probleme überprüft und Positionen diskutiert werden.

Die Spitzenpolitiker scheinen das alles übersehen zu haben. Mit hanebüchenen Argumenten zieht die Bundesregierung gegen das Internet zu Felde. Der Ausgang der Schlacht ist ungewiss, aber sicher ist: Berlin wird es nicht einfach haben, zumal die Zeit gegen die Schäubleschen Allmachtsphantasien arbeitet. Noch hat es die Generation Internet nicht in die Macht- und Einflusspositionen geschafft. Aber CDU und SPD werden es schwer, sehr schwer haben, Wähler zu überzeugen, die wissen, dass ihnen von diesen Parteien inakzeptable Beschränkungen ihres Alltags drohen. Politiker sind schlussendlich nur so zu überzeugen: Dass sie nicht gewählt werden, wenn sie nicht die Interessen eines substantiellen Teils der Gesellschaft vertreten.

Was wir fordern ist ohnehin nichts Unerhörtes. Sondern eine Selbstverständlichkeit in einer Demokratie. Zusammengefasst hat das übrigens ein Herr, der einer übergroßen Nähe zum Netz gänzlich unverdächtig ist.

Schluss! Aus! Vorbei!

Scheitern


Alles was uns bleibt, ist die für uns richtige Scheitermethode zu wählen, harhar.

Seized has Yoda control over Google News

Ja wie nu?

Man hält gewisse Dinge für die größte Selbstverständlichkeit der Welt. Bis sich herausstellt, dass genau das nicht der Fall ist. Thema häusliche Gewalt: Männer sind Täter, Frauen Opfer. Richtig?

Ganz falsch. Zu viele Studien, inklusive Metaanalysen, legen nahe, dass von Frauen in Partnerschaften ebensoviel Gewalt ausgeht wie von Männern, wenn nicht noch mehr. Am meisten überrascht dabei, dass es hierbei nicht allein um emotionale Gewalt geht, sondern sehr wohl auch und gerade um schwere Gewalttaten. Naheliegende Einwände sind dabei schnell zu entkräften: Körperliche Nachteile lassen sich mit Waffen ausgleichen, Männer verteidigen sich nicht, aus Angst, als Täter dazustehen, männlichen Gewaltopfern wird die Anzeige rundheraus verweigert...

Nachdem der Feminismus seit mehr als dreißig Jahren überaus erfolgreich das Thema Gewalt gegen Frauen thematisiert hat (und das ist gut so!), ist es dringend an der Zeit, eine breite Öffentlichkeit über den besonders für die Opfer gefährlichen Mythos des männlichen Gewaltmonopols aufzuklären.

Details und viele Links hier.

Zum Nachdenken: Werden Gewaltverbrechen, die von Männern begangen werden, grundsätzlich anders bewertet als solche von Frauen? Die sarkastischen und teils völlig deplazierten Kommentare unter diesem Artikel sollten zumindest Anstoß geben, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

Kurzmitteilungen IV

Wir lesen dies: Wie war das so, vor zwanzig Jahren?
Wir lesen jenes: Wie gut passen sich die Amerikaner eigentlich an die modernen Kriege an?
Und wir lesen das: Zensursula schießt auf der Beliebtheitsskala vor auf die Spitzenränge.

Wir lesen mit: Readability.

Wir schauen: Väter ohne Kinder.

Wir hören: Man muss euch die Satirelizenz entziehen, euch vaterlandslosen Gesellen

Wir ärgern uns maßlos: Jeden einzelnen Tag sterben 100.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung. Aber wenn ein Flugzeug mit 200 Passagieren an Bord in den Atlantik stürzt, füllt das für Wochen die Nachrichtenorgane. Man wird für die nächsten 10 Tage keine Zeitung mehr aufschlagen, keine Nachrichtensite mehr öffnen können, ohne über die neuesten Entwicklungen im aktuellen Fall informiert zu werden. Wobei das natürlich absolut wertlose "Informationen" sind, weil - wie uns demnächst die Experten versichern werden - man ohnehin nichts genaues sagen kann, ehe nicht der Flugschreiber geborgen ist, was aus dem so-und-so-vielen Metern tiefen Meer ein schwieriges Unterfangen sein wird. Stürtzten jeden Tag 500 Flugzeuge ins Meer - wir glauben nicht, dass diese Situation lange toleriert würde.

Die Indianerbriefe

Paulus schrieb an die Apatschen: Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen.
Paulus schrieb an die Komantschen: Erst kommt die Taufe, dann das Plantschen.
Paulus schrieb den Irokesen: Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen.


Robert Gernhard:
Weil's so schön war, Wörtersee, 2. Ausgabe,
Frankfurt am Main 1984, S. 83.