Querverweise

Ich muss zugeben, ich habe früher nicht so ganz verstanden, wo eigentlich das Problem mit der "Don't ask, don't tell"-Order im US-Militär liegt. Dieses "DADT" bedeutet: Es wird dich niemand nach deiner sexuellen Orientierung fragen, aber du darfst sie auch niemandem erzählen. Tust du es doch, wirst du unehrenhaft aus der Armee entlassen. Ja gut, nicht super schön, aber kann man doch mit leben, denkt man sich. Falsch. Es mag zur Zeit seiner Einführung (1992) ein Fortschritt gewesen sein, erlaubte es doch im Grunde jedem Staatsbürger, in die Armee einzutreten. Im Alltag hat sich das Verfahren aber als völlig untauglich erwiesen. Nach dem Lesen dieses Artikel kann ich mir gut vorstellen, dass man unter diesen Umständen einen wesentlichen Teil seiner selbst verstecken muss, dass man lügen muss, dass man niemandem trauen kann. Ausgerechnet den Leuten nicht, auf die man im Kampf angewiesen ist.

Nächster Aufreger: Facebook. Immer wieder gern als Aufreger genommen, harhar, aber die haben es verdient. In dem Fall hat Facebook fröhliche Nutzerdaten an Werbekunden verkauft. Da kommt Vertrauen auf.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir eine Netzzeitung für [Stadt meines gegenwärtigen Aufenthaltes] wünschen. Recht gern von der Netzzeitung für Bruchsal abgekupfert. Bitte, bitte, bitte, liebe Lokaljournalisten: Fangt endlich so ein Projekt an. Meckern kann ich dann immer noch drüber.

Wie ich neulich schon mal bemerkt hatte: Wenn die Nordkoreaner dieses südkoreanische Boot versenkt haben sollten, war es eine reichlich merkwürdige Aktion. Sie wird sogar noch eigenwilliger. Irgendwie bin ich grad zu faul, alles aufzuzählen, warum die Cheonan eben nicht von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. Es ist eine Menge. Na gut, eins: Die Cheonan war zur Zeit des Unglücks Teil einer südkoreanisch-amerikanischen Marineübung. DIE GEGEND WAR VOLL VON FREGaTTEN, U-BOOTEN, U-JAGD-HUBSCHRAUBERN etc. Wie um alles in der Welt kommt da ein nordkoreanisches U-Boot rein? Genau, gar nicht. Und weiter: Quasi das gesamte südkoreanische Verteidigungs- und Geheimdienst-Establishment sagt, es war kein nordkoreanischer Torpedo. Hach, Medien sind doch was tolles. Man darf ihnen nur nicht alles glauben.

Sehr lustig auch das Handelsblatt mit der wohl dümmsten Fotostrecke seit Erfindung der Kamera. Auf 98 Einzelbildern sind die "111 unsinnigsten Subventionen" abgebildet. Wie tief kann man sinken?!??

Nächster Kracher: Laut den Definitionen, wie sie Bushs Folter-Anwalt John Yoo ausgeheckt hat
, ist die Verwahrung von Straftätern in den amerikanischen Super-Max-Gefängnissen genau das: Folter. Die Haltung der Gefangenen (anders kann man das nicht nennen) führt zwangsläufig zu posttraumatischen Belastungsstörungen.

Eine Geschichte aus der Geschichte: Die Israelis ballern gern mal in der Gegend rum, wenn keiner zugucken soll. 1967 haben sie ein Spionageschiff der NSA versenkt, während des 6-Tage-Krieges. Die Amis wollten natürlich wissen, was da los war, und haben die USS Liberty losgeschickt. Dummerweise haben die Spione an Bord per Funk mitbekommen, wie die Israelis ein Massaker an ägyptischen Kriegsgefangenen angerichtet haben. Stunden später regnete es Napalm auf die Liberty. Präsident Johnson himself half mit, dieses kleine dreckige Geheimnis unter der Decke zu halten. Gelobt sei Israel, die einzige wahre Demokratie im Nahen Osten. (Entschuldigung, aber da muss man doch ausfällig werden.)