Eine der gewaltigsten Kriegsmaschinen ihrer Zeit, das Schlachtschiff "Bismarck", wird im Mai 1941 von einem veralteten britischen Torpedoflugzeug manövrierunfähig geschossen. Nur dadurch können die Verfolger aufschließen und den Stolz der Kriegsmarine zu den Fischen schicken. Zufall, Mut, Wahnsinn - unmöglich zu sagen, was den Ausschlag gegeben hat für diesen Sieg der Royal Navy.
Zwei Dinge stehen jedoch fest: Es hätte schlicht keinen Unterschied gemacht, hätte die Bismarck sich einen Tag nach dem Torpedotreffer versenkt, zuvor in Brand geschossen von den britischen Geschützen. Der Kriegsverlauf wäre grundsätzlich kein anderer gewesen. Und: Es war das Ende der Ära der Schlachtschiffe als wichtigste Kampfeinheiten der Flotte. Ein Jahr später führten Japaner und Amerikaner im pazifischen Korallenmeer eine Seeschlacht, bei der Flugzeugen die entscheidende Rolle zukam. Die Mannschaften der Überwassereinheiten sahen die gegnerischen Schiffe nicht einmal mehr. Stattdessen tauchte feindlichen Jäger, Torpedo- und Sturzkampfbomber am Himmel auf, die von den Schiffsbesatzungen mit Flugabwehrgeschützen bekämpft wurden.
Und so werden heute die Ozeane von schwimmenden Flugplätzen beherrscht, statt von schwimmenden Geschützbatterien.
Für diese Erkenntnis mussten vor einem halben Jahrhundert 2000 junge Männer sterben. Verbrannt, zerissen, erfroren und ertrunken, irgendwo im Grau des Atlantik.